Was sind Kraftorte?
Kraftorte sind magische Plätze an denen besondere Energien spürbar sind. Meist sind sie besonders schön in der Natur gelegen. Eine eigene „Kraft“ wird hier sicht- und spürbar. Um besagte Plätze ranken sich dann auch gerne Legenden oder es wurden außergewöhnliche, heilige Gebäude errichtet wie z.B. der Steinkreis von Stonehenge. Jenen Orten werden zumeist magische oder heilsame Wirkungen zugesprochen. Feinfühlige Menschen spüren dort subtile Energien und gelegentlich hält sich magisches Brauchtum, wie zum Beispiel an einigen heiligen Quellen, Wunschbrunnen oder Feenhügeln über viele Jahrhunderte.
Menschen besuchen Kraftorte u.a., um sich dort mit diesen Energien zu verbinden, um neue Kraft zu finden oder um Vision, Anleitung und Erkenntnis aus der Anderswelt zu erhalten.
Bekannte Kraftorte mit großer Anziehungskraft sind dabei häufig wahre Touristenmagneten, an denen man selten alleine ist. Doch es gibt auch zahlreiche Plätze, die kaum besucht und nur wenig bekannt sind.
Kraftorte können spürbare Tore in die Anderswelt sein, subtile Energien sind dort deutlicher wahrzunehmen und es fällt leichter schamanisch zu reisen oder Kontakt zu Naturgeistern aufzunehmen.
Wie sich die Energie eines solchen Ortes anfühlt, kann sehr individuell sein. Ein Ort kann für eine Person angenehm und stärkend sein, während eine andere hier gar nichts wahrnimmt oder sich sogar unwohl fühlt.
Castlerigg Steinkreis
Der Besuch des Castlerigg Steinkreises, bei Keswick in Cumbria war für mich besonders schön und sehr erkenntnisreich. Castlerigg ist einer der ältesten Steinkreise Englands. Vermutlich errichtet ca. 3200 BC. Der Kreis scheint an astronomischen und solaren Ereignissen ausgerichtet zu sein.
Diesen Kreis konnte ich während unserer Zeit dort mehrmals besuchen und da wir vor allem abends dort waren, konnten wir ihn auch einige Male in relativer Einsamkeit genießen. So war auch ein kleines ungestörtes Ritual dort möglich und natürlich schamanisches „reisen“ und „schauen“.
Persönlich würde ich die Kraft dieses Kreises vor allem als transformierend und „weckend“ bezeichnen, ich hatte dort einige paar äußerst spannende Erkenntnisse.
Ormaig Cup and Ring Marks
Mein erster Besuch bei den Ormaig Cup and Ring Marks in Schottland war für mich energetisch so aufladend, das ich in der Nacht darauf kein Auge zumachen konnte und übervoll mit Energie war.
Clootie Well – heilige Quelle
In der Nähe von Inverness existiert ein gut besuchter sogenannter Clootie Well. Dabei handelt es sich um eine magische Quelle. Hier kann man ein Kleidungsstück oder ein Stück Stoff opfern, um Gesundheit für sich oder einen anderen zu erbitten. Dazu muss das Kleidungsstück (das dem zu Gesundendem gehört) in der Quelle nass gemacht und dann in der Nähe aufgehangen und dort gelassen werden, als Opfergabe an die Orts- und Quellgeister. Es ist ein kraftvoller, aber nur bedingt freundlicher Ort, wie ich sagen muss. Die Atmosphäre dort hat etwas Gespenstisches.
Megalithgräber und Dolmen
Vor einigen Jahren lebten wir, d.h. meine Kleinfamilie mit Hund und Katz, noch in Karlsruhe/Baden-Württemberg. Bei einem Besuch unserer Herkunftsfamilien in Norddeutschland besuchten wir eine Megaltihanlage in der Nähe. Uns ging es gut, aber wir waren auf der Suche nach einem Haus (in Karlsruhe/Baden-Württemberg!!!), sowie nach neuer Inspiration für unseren weiteren Pfad. Aus diesem Grund vollführte ich an diesem Platz ein Ritual zur Verbindung mit den Ahnen und mit der Bitte um Unterstützung. Keine drei Monate später wohnten wir zu unser aller Überraschung wieder glücklich in Norddeutschland. Das Ritual an diesem Kraftort hat sehr nachhaltig, plötzlich und auf überaus überraschende Weise unser Leben zum besseren verändert.
Kraftorte entdecken
Meist ist es die außergewöhnliche Schönheit dieser Orte von der die Menschen angezogen und fasziniert werden. Alte Siedlungsplätze wie Felsenburgen, Brochs etc. liegen ebenso wie Grabhügel, Menhire, Dolmen und Steinkreise oft an Kraftorten. Ungewöhnliche, natürliche Felsformationen, Wasserfälle, besondere Berge, Quellen oder ein einzigartiger Bewuchs können Erkennungszeichen für mögliche Kraftorte sein.
Wer sich beim Besuch von bekannten Kraftorten Zeit nimmt für die Wahrnehmung, der entwickelt mit der Zeit ein Gespür für diese Pätze.
Je öfter und intensiver man dies macht, um so leichter wird es sie auch anderswo zu erkennen.
Die Isle of Skye zum Beispiel ist u.a. bekannt für die „Faery-Pools“ die besonders im Sommer tagsüber regelrecht mit Besuchern überlaufen. Doch wer gelernt hat „Kraftorte“ zu spüren und es wagt ihrem Ruf zu folgen, der findet „geheime“ Faery-Pools und hat sie ganz für sich, auch mitten in der Hochsaison.
Die Energien an Kraftorten können ganz unterschiedlich sein und manchmal wechseln sie drastisch mit den Tages- oder Jahreszeiten.
Clava Cairns
Bei den Clava Cairns, einer endneolithischen Megalith-Anlage handelt es sich um einen Kraftort von ganz besonderer Energie. Der sich tagsüber und vor allem im Sommerhalbjahr sehr stärkend, tröstend und verbindend anfühlt mit der Dämmerung jedoch eine deutlich andere und etwas dunklere Atmosphäre bekommt.
Tjelvars Grab
Das Eintauchen in die Energien eines Ortes, die Kontaktaufnahme mit den Vættir (Geistern) und das Spüren der Kraft eines Ortes sind ein wichtiger Teil des Seiðr, des nordischen Zaubers. In diesem Video bin ich zu Besuch an einer der vielen Schiffssetzungen auf Gotland. Ein faszinierender und kraftvoller Ort. Die Schiffssetzung Tjelvars Grab auf der schwedischen Insel Gotland stammt aus der jüngeren Bronzezeit und für mich war sie auf faszinierende Weise mit Kraft und Weg der Sonne verbunden.
Utiseta – draußen sitzen
In den altnordischen Quellen wird von der magischen Praxis des Utiseta berichtet.
Übersetzt bedeutet Utiseta „Drausen sitzen“. Aus dem Althochdeutschen ist ein ganz ähnlicher Begriff überliefert, das hliodarsazzo, was in etwa sitzen und zuhören bedeutet. Den spärlichen Quellen nach hat es vermutlich dem Utiseta entsprochen. Den alten Texten über das Utiseta kann man entnehmen, dass es eine magisch-schamanische Praxis war, bei der draußen, außerhalb menschlicher Behausung und Siedlung, an Kraftorten, Kontakt gesucht wurde zu Göttern, Geistern und Ahnen.
Utiseta ist mehr als bloßes draußen in der Natur Herum-Gesitze. Utiseta ist eine Seelenflug-Praxis, die draußen, unter freiem Himmel, an besonderen Orten und meist alleine durchgeführt wird. Einsame Kraftorte in der Natur sind besonders geeignet für das Utiseta.
Im Steinkreis von Loch Buie
Im Steinkreis von Loch Buie, auf der Isle of Mull, habe ich vor einigen Jahren während eines Utiseta erfahren, wie genau sich meine schamanischen Basiskurse verändern müssen. Genau dort erhielt ich aus der Anderswelt und von Geistern, den entscheidenden Impuls damit „Nordischer Schamanismus – der Ruf der Geister“ und meine Zaunreiten Kurse zu dem werden konnten, was sie heute sind. Ein lebendiger und zeitgemäßer Pfad, mit tiefen Wurzeln in Nord-europäischer Überlieferung und Brauchtum.
Kraftorte finden sich überall auf der Welt und ganz sicher auch direkt in Deiner Nachbarschaft, es macht viel Spaß sie zu suchen und zu entdecken.
Kraftorte selbst erschaffen
Kraftorte können aber nicht nur in der Natur entdeckt werden, sondern auch selbst geschaffen werden. Als temporärer heiliger Raum in der magisch-schamanischen Praxis, dauerhaft im eigenen Wohnraum oder als heiliger Hain oder Tempel. Regelmäßige magisch-schamanische Praxis zum Wohle, am immer gleichen Ort kann diesen mit der Zeit verändern und zu einem Kraftort werden lassen. Ein Ahnentisch im Wohnzimmer oder ein Feuerplatz im Garten können sich ebenso zu starken, persönlichen Kraftorten entwickeln. Unterstützen kann man dies z.B. mit Steinsetzungen, bestimmten Gegenständen, achtsamen Verhalten oder einem Ritual der Weihe.
Es ist schon etliche Jahre her, damals war mein Seelenflug- und Ritualzimmer auch gleichzeitig mein Gästezimmer. Besucher die in diesem Raum schliefen, selbst wenn sie weder etwas von meiner Praxis wussten, noch besonders viel davon gehalten hätten, berichteten einstimmig, das sie dort besonders gut schliefen, wunderbar träumten und sogar körperliche Beschwerden über Nacht verschwanden.
Für meine Kurse und Jahreskreisfeste habe ich bei uns am Haus einen heiligen Kreis und Tempel errichtet, der mit der Zeit und den vielen Ritualen die dort stattfanden, zu einem spürbaren Kraftort wurde.
Eine Reise an die Kraftorte der Isle of Lewis
Im Jahr 2023 besuchen wir mit einer kleinen Gruppe schamanisch Praktizierender die Isle of Lewis und Harris und die dortigen, faszinierenden Steinkreise sowie andere Kraftorte. Die Seminarwoche steht unter dem Motto: Quellen der Urkraft.
Mehr Infos dazu hier: https://wyrd.tunritha.de/s/Tunritha/QuellenderUrkraft